Straßenleben – ein Stadtrundgang
Düsseldorfer Orte aus einer anderen Perspektive kennenlernen – ein Stadtrundgang mit Verkäufer_innen des Straßenmagazins fiftyfifty
Am 26. April 2017 sind wir, die Klasse PKA162, nach Düsseldorf gefahren. Dort haben wir die Organisation fifty-fifty besucht. Fifty-fifty ist eine Organisation, die Obdachlosen die Möglichkeit gibt, durch den Verkauf von Zeitungen Geld zu verdienen. Dadurch hilft die Organisation den Obdachlosen wieder zu einem geregelten Tagesablauf zurückzukehren. Darüber hinaus bieten die Verkäufer der Obdachlosenzeitschrift Stadtführungen in Düsseldorf an. Dieser Stadtrundgang der besonderen Art bietet die Möglichkeit die Landeshauptstadt gemeinsam mit den wohnungslosen Stadtführerinnen kennenzulernen, um sich mit den Lebensrealitäten der Menschen und ihrer Orte in der Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Wir wurden von zwei ehemaligen Obdachlosen an bekannten Orten und Gegenden wie der Kö, der Altstadt oder dem Hauptbahnhof herumgeführt. Die beiden Damen, Miriam und Sandra, erklärten uns detailliert mit Fotogafien, wie die Zustände im Obdachlosenwohnheimen sind, in denen die Obdachlosen am Bahnhof Schutz suchen und wie die Obdachlosen ihre Zeit verbringen.
Zuvor haben wir uns im Religionsunterricht mit dem Thema „Obdachlosigkeit“ befasst. Hierzu haben wir zunächst Vorurteile der Gesellschaft gegenüber Obdachlosen kritisch reflektiert. Im Anschluss daran haben wir eine Recherche zu verschiedene Organisationen/Aktionen, die Obdachlosen helfen, durchgeführt. Mit vielen Fragen im Gepäck ging es dann zur Stadtführung. Durch den Ausflug nach Düsseldorf konnten wir einen Einblick darüber gewinnen, wie das Leben eines Obdachlosen tatsächlich aussieht.
Im geschützten Rahmen konnten wir unsere Fragen stellen ohne die Beteiligten vorzuführen oder zu bedrängen. Besonders die Gespräche mit den Obdachlosen waren sehr bereichernd. Sie haben sehr offen über ihre Lebenssituation gesprochen und uns einen Einblick in ihr Leben gewährt. Sie haben erzählt, dass sie durch viele Schicksalsschläge in diese Situation gelangt sind. Es waren rührende und traurige Geschichten, die die beiden erzählt haben. Die Einblicke, die uns geboten wurden, erschreckten und berührten uns zugleich. Für uns waren und sind diese Verhältnisse eine neue Welt gewesen.
Wir möchten uns herzlichst bei unseren zwei Stadtführerinnen für ihre offene und herzliche Art und den Einblick in ihr Leben bedanken. Der Organisation fifty-fifty möchten wir auch danken, für die Chance und die Hilfe, welche sie den Obdachlosen entgegenbringen.