Der AHR121/122 Bio LK auf den Spuren seiner Vorfahren

Der Biologie Leistungskurs AHR121/122 begab sich, in Begleitung unserer Fachlehrerin Fr. Dr. Yousef, am 11.02.2014 um 7.10 Uhr auf den Weg in das Alfried Krupp Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum. Eine Zugfahrt und etliche Kaffees später kamen wir, zwar noch recht müde aber schon mal gut gestärkt, gegen 8.30 Uhr im Labor an. Nur, wofür standen wir in aller Frühe auf? Was erwartete uns dort? Wir waren auf der Suche nach unseren Vorfahren, eher gesagt wollten wir herausfinden, woher unsere Vorfahren stammen. Und wie kamen wir an den Ort, an dem wir heute sind? Nun ja, das lässt sich heute im Zeitalter der modernen Technik mittels einer mitochondrialen Haplogruppenbestimmung aus Mundschleimhautzellen, unter Anwendung einer Polymerasekettenreaktion (PCR) und einer Gelelektrophorese herausfinden. Das klang selbst für uns erst mal schwierig zu bewältigen. Allerdings sollten wir tatkräftige Unterstützung von Fr. Dr. Yousef und unserer Kursleiterin bekommen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Sie, da wir ansonsten einen solch aufschlussreichen Einblick in das Labor und seine Techniken nicht bekommen hätten.

Da waren wir nun, im dritten Untergeschoss der Uni Bochum und lernten unsere Kursleiterin für den Tag kennen. Nach einem kurzen Begrüßungsgespräch standen wir auch schon in langen weißen Kitteln und mit Schutzbrillen auf der Nase, im Labor. Wir erfuhren, dass wir am heutigen Tag herausfinden würden, ob wir von den ersten Menschen abstammen, die damals Afrika über das Horn von Afrika oder über die Sinai Halbinsel verließen. Nur wie stellt man das an? Dazu gilt es folgendes zu wissen: Die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien, besitzen eine eigene DNA, die nur von der Mutter auf die Nachkommen vererbt wird. Durch Analyse dieser eigenen DNA kann man die Abstammung der mütterlichen Vorfahrenlinie über die letzten 100.000 Jahre zurückverfolgen. Um dies zu bewältigen, bedienten wir uns einiger üblicher genetischer Verfahren. Es galt unsere DNA aus Mundschleimhautzellen zu extrahieren und diese in einem weiteren Arbeitsschritt, der PCR, zu vervielfältigen. Das alles einmal in der Praxis zu vollziehen, als es nur in der Theorie zu behandeln, war überaus interessant und als Vorbereitung auf das Abitur gar nicht schlecht. Diese ersten Arbeitsschritte konnten wir um 11.40 Uhr abschließen und in die ersehnte Mittagspause gehen, welche wir gemeinsam, zwischen all den Studenten, in der Uni-Mensa eingenommen haben. Ein super leckeres Eis oder auch ein Muffin rundeten das leckere Mittagessen ab. Nach dieser Stärkung standen wir auch schon wieder im Labor. Es musste noch ein Gel für die anschließende Gelelektrophorese gegossen werden. Nach Auftragen unserer DNA-Proben, mussten wir weitere 45 Minuten warten, bis wir unsere Ergebnisse vorliegen hatten. Diese Zeit wurde genutzt, um das Labor aufzuräumen und noch einmal kurz durchzuschnaufen. Gegen 15.30 Uhr war auch das geschafft und wir hatten unsere Ergebnisse vorliegen. Leider schlichen sich hier und da ein paar kleine Fehler ein, weshalb nicht alle Analysen perfekt waren, doch für unseren ersten Tag im Labor waren wir wirklich super. Wir konnten festhalten, dass unsere Vorfahren vermutlich über die Sinai-Halbinsel Europa erreicht haben. Alles in allem war es ein interessanter und aufschlussreicher Tag, der uns bis zur Abiprüfung 2015 im Gedächtnis bleibt. 

Patrick Hans
(Biologie LK, AHR 121)

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