Namensgeberin

Gertrud Bäumer

1873 - 1954

„Ich musste einfach tiefer in die Dinge hinein und weiter über sie hinaus. Ich konnte da nicht stehen bleiben.“

Dieses Lebensmotto von Gertrud Bäumer ist Ziel und Programm unserer Schule.

Die Schriftstellerin und Pädagogin kam am 12.September 1873 als Älteste von drei Kindern eines Schulrates zur Welt. Schon mit 18 Jahren bestand sie in Halberstadt das Lehrerinnen-Examen und trat 1892 in Kamen (Westfalen) ihre erste Lehrerinnenstelle an. Gertrud Bäumer widmete sich früh der Frauen- und Bildungspolitik. Als eine der führenden Vertreterinnen der deutschen Frauenbewegung um die Jahrhundertwende wirkte sie im Jahre 1906 an der Reform der Mädchen- und Frauenbildung in Preußen entscheidend mit.

1919 bis 1933 war sie Abgeordnete für die demokratische Partei im Reichstag, ab 1920 Ministerialrätin im Reichsinnenministerium. In dieser Zeit vertrat sie vorübergehend das Deutsche Reich als Delegierte für Jugendpolitik beim Völkerbund (Vorläufer der UNO) in Genf. Gleich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Gertrud Bäumer aus ihren öffentlichen Ämtern entlassen, sie galt den braunen Machthabern als politisch unbequem und unzuverlässig. So nahm sie öffentlich eindeutig Stellung gegen den Antisemitismus. Sie siedelte nach Schlesien, widmete sich der Schriftstellerei und veröffentlichte viele sozial- und kulturpolitische Werke. Nach dem Krieg 1945 fand sie in Bamberg eine neue Heimat, sie verstarb 1954 in Bethel bei Bielefeld.